2009/06/03

california 6

noch ein kleiner nachtrag zu den zoologischen aspekten meiner reise

2009/05/28

california 5 (malibu, santa cruz)

goodbye yosemite! hello malibu!



malibu und santa cruz sind fuer surfer so ungefaehr das, was fuer kletterer das yosemite oder siurana sind.
so ein kleiner surfroadtrip zu den perlen der surfkultur darf natuerlich nicht dadurch beeintraechtigt werden, dass man den falschen fahrbaren untersatz hat.
so haben wir uns kurzerhand dieses schnieke gefaehrt zugelegt





nee, ist natuerlich nurn scherz. tatsaechlich gehoert die karre JEFF DIVINE, den ich am PLEASURE POINT, santa cruz kennengelernt habe. natuerlich mal wieder ohne zu wissen, mit welchem stueck surfkultur ich da gerade spreche...
fand ich trotzdem sehr nett, dass er direkt ein board fuer mich shapen wollte.

waehrend malibu offensichtlich auch davon lebt, dass dort die celebrities leben (tatsaechlich habe ich im starbucks den nachbar von thomas gottschalk kennengelernt...), lebt santa cruz von seiner surf und skateboardkultur. das skateboard ist hier das normale transportmittel (ausser mountainbikes mit solexmotor) und aus jedem auto kuckt hinten ein surfbrett raus.

an beiden spots hatten wir einen schoenen, relaxten tag ohne crowds. natuerlich auch deshalb, weil es im moment sehr klein ist (3-4 fuss) und wir zu den arbeitszeiten anderer leute surfen.
das heisst, dass auch jede menge opas im wasser sind, denen man staunend beim ultrarelaxten HANG TEN zukucken kann.
fuer weitere sight seeing aspekte sorgen die tiere. hier fuehlt man sich wie im aquazoo: staendig sind irgendwelche wasservoegel um einen, pelikanschwaerme kommen im tiefflug ueber einen und der kleine, lustige seehund zeigt auch reges interesse an den leuten in ihren schwarzen anzuegen, die ihm ja zum verwechseln aehnlich sehen.
nur die hauptattraktion, der grosse weisse, hat sich bisher noch nicht gezeigt. und das ist auch gut so...

leider dreht der swell gerade auf nordwest und es wird zeit, wieder ins auto zu steigen und noch ein stueck weiter richtung norden zu fahren; nach san franzisko.
LINDA MAR sieht heute gut aus.
der kreis schliesst sich...

2009/05/24

california 4 (astroman)



und noch ein klassiker! wenn mich eine route mehr gereizt hat als die NOSE, ist es ASTROMAN. vielleicht ist es der name, die reputation oder einfach das versprechen auf anhaltend schwierige kletterei, das den reiz ausmachte.
die reputation der route sorgte jedenfalls fuer genug absagen eventueller kletterpartner. und ein belay bunny, der/die nur hinterherjuggt, haette mich wiederum nicht sonderlich motiviert.

in Noémie aus dem wallis fand ich jedoch die ideale kletterpartnerin.
so fanden wir uns schonam naechsten tag unter dem einstieg und warteten darauf, das die sonne die ENDURO CORNER (siehe bild) verlaesst.
die ersten meter sind einfach und fuehren einen direkt unter die corner. dort angekommen sortierte ich mein gear und nach einer konzentrationspause startete ich los.
und die ENDURO CORNER heisst nicht umsonst so: 40 meter klemmen, stemmen und laybacken. nur von ein paar wenigen rastpunkten unterbrochen.
dabei geht die kletterei nicht so sehr auf die arme, sondern mehr auf die beine.
kurz vor einem guten guten rastpunkt war dann erstmal schluss.
mein fuss rutschte von einer kleinen leiste und mit einem weiten abflug und einem langezogenen NOOOOOOOO.... verabschiedete ich mich von meinem onsight.

aehnliches dann ein paar seillaengen weiter: der HARDING SLOT. diese vielleicht beruehmteste seillaenge des valley stellt ganz besondere ansprueche an die vorstellungskraft eines kletterers.
was man also unter dem geheimnisumwobenen CHICKEN WING DYNO zu verstehen hat, bleibt einem selbst ueberlassen. die bewegung zu beschreiben, mit der man sich in diesen nach unten flarenden kamin reinwuergt, wuerde jedenfalls den rahmen sprengen.
auch hier hatte ich mir den onsight vorgenommen.
aber nach einem harten kampf spuckte mich das ding kopfueber wieder aus.
fuck you, warren hard-on!



der 2. versuch glueckte.
naechstes testpiece: die CHANGING CORNERS. ein mantle um die kante ist hier das problem. und hier war es dann auch, wo ich das erste mal 'take' sagte (shame on me!).
der 0.4 camalot lag nicht so optimal und das reichte mir, um mir den flow zu rauben.
dabei haette es ausgreicht, den rechten fuss ein stueck hoeher in der flake zu stellen, um das bessere placement zu erreichen...



darueber wird die kletterei wieder einfacher. was dennoch auf uns wartete war die letzte seillaenge, die fuer ihre schlechte absicherung beruehmt ist. ein halb rausstehender piton und zwei copperheads sichern diese letzte seillaenge.
dumm nur, dass es jetzt schon schnell dunnkel wurde.
als Noémie den stand erreichte, war es stockduster.
ich packte also meine kopflampe aus. haengte mir ein paar sachen an den gurt und klettete los.
der erste part ging gut als faustriss und layback. danach wird es wandkletterei, die auch im dunkeln nicht all zu schwer war. ich fand ein gutes nut placement und einen guten slot hinter der expanding flake. nicht genug, um einen sturz aufs ledge unmoeglich zu machen, aber genug fuer die psyche, um die letzten meter im vertikalen gelaende mit genug sicherheit fuer den kopf aus zu statten.
so erreichte ich den baum, von dem aus ich Noémie nachsicherte. sie kletterte dabei komplett im restlicht des tages. wir waren mit nur einer kopflampe los gegangen...

der abstieg von der WASHINGTON COLUMN ist auch nicht einfacher als der vom el capitan. nachdem wir im weniger werdenden licht meiner kopflampe (note to self: naechstes mal nicht die billigen batterien kaufen...) irgendwann in den bueschen gelandet waren, fanden wir den weg zurueck zu einem schoenen biwakplatz unter einem boulder, feuerstelle inklusive.leider hatten wir auch kein feuerzeug.

wir legten also unsere seile in kringel unter den boulder und machten es uns so bequem es eben ging.
mit nur einem tshirt und windshirt bekleidet wurde es jedoch empfindlich kalt in der nacht.
also nuetzte nur eng kuscheln, um wenigstens einigermassen schlafen zu koennen. ich erinnerte mich an peru, wo ich eine nacht arm in arm mit michael versuchte, schlaf zu finden.
in situationen wie solchen kuschelt man sogar mit seinem boesen vermieter oder aehnlich unliebsamen personen.

am naechsten tag dann einpaar klimmzuege und liegestuetze gemacht und los ging es den gully hinunter. kleine sprudelnde wasserlauefe waren ein willkommenes fruehstueck fuer die ausgetrockneten kehlen.

da wir qauf unsere belohnungspizza hatten verzichten muessen, goennten wir uns erstmal ein riesen fruehstueck in der lodge. der rest des tages endete auf den el cap meadows mit rumliegen, schlafen,essen, bier trinken, rumliegen,lesen, schlafen,.......



2009/05/20

california 3 (separate reality)


noch ein klassiker: die SEPARATE REALITY oberhalb des COOKIE CLIFF.
spontan hatten wir (die belgier Klaas und Mich (ja, der heisst wirklich so!), mit denen wir seit san franzisko unterwegs sind und ich) uns entschlossen, die fahrstuhlmusikdudelige athmosphaere der lodge zu verlassen und etwas action zu machen.
dabei haette der tag sich nicht mehr von der anderen realitaet unterscheiden koennen: es war feuchtwarm und die gewitterneigung lag laut vorhersage bei 20%.
wer jedoch nur den kleinen finger aus der klimatisierten lodge hielt, wusste es besser: It's coming!
nichtsdestotrotz machten wir uns gespannt auf den weg und parkten schon bald vor tunnel, von dem aus ein steiler weg zum dach der route fuehrt. ein statikseil fuehrt dann hinunter zum einstieg.
alles hier ist steil. nur ein halber meter trennt einen vom rand des COOKIE CLIFF. darueber steile platten, auf denen man nicht ausrutschen sollte. der schwung wuerde einen geradewegs zum einstieg der roouten am cookie befoerdern...
wer mein verhaeltnis zu blitzen kennt, wird verstehen, wie nervoes ich war, als ich mich im aufkommenden gewittersturm auf den onsight vorbereitete.
konzentriert, aber ein wenig fahrig kletterte ich los. im dachwinkel angekommen legte sich die nervositaet erwartungsgemaess. dafuer war ich aber auch schon von den wenigen metern in der schwuelen luft ein wenig angepumpt.
die ersten klemmversuche im dach bestaetigten meine vermutung: die bedingungen konnten schlechter nicht sein. nur unbarmherziges klemmen koennte hier jetzt weiterhelfen. also alle energie auf koerperspannung und los!
dabei half mir die erfahrung aus dachrouten wie MA DALTON und LEGOLAND, die ich in einem 3woechigen graniturlaub onsight geklettert hatte.
kurz vor der dachkante werden die handklemmer kleiner und anstrengender und ich war jetzt voll angepumpt.
ich dachte nicht viel darueber nach, als ich den plan, den ich mir vom ankucken der route gemacht hatte in die tat umsetzte. also hepp, mit der rechten hand aus dem klemmer an das kleine horn, das von der jahre zuvor abgebrochenen schuppe uebrig geblieben ist.
nur um zentimeter verfehlte ich die gute stelle. sekunden verharrte ich, eine hand noch klemmend im riss, die andere auf dem flachen aufleger neben dem guten horn, bevor ich abrutschte und weich im seil landete.
mit einem lauten FUCK! liess ich meine frustration raus.
danach versuchten sich klaas und mich in der route. leider ohne erfolg. klaas zahlte lehrgeld, da dies seine erster klettertrip in ein rissgebiet war und er noch probleme hatte, die guten klemmpositionen zu finden.
mich dagegen kam schon ein stueck weiter. aber auch fuer ihn endete die reise vor der dachkante an den flutschigen fast-handklemmern.
dann war es wieder an mir und ich machte mich fuer den zweiten versuch bereit.
das gewitter war schon naeher gekommen und ich wusste, dass es der letzte versuch sein wuerde.
mit mehr selbstvertrauen als zuvor kletterte ich los. auch war ich jetzt schon aufgewaermt. ich fuehlte, dass es jetzt auch ein klettern gegen meine energiereserven war. also gab ich gas!
die handklemmer vor der dachkante klemmte ich jetzt noch vehementer als davor.
eine kurze rast an einem guten handjam und ich zog die bewegung durch, die klaas vorher ausgebouldert hatte: rechte hand auf ein kleines kaentchen, linken fuss in den riss und die schulter nach links eindrehen und mit links auf das guten horn. danach die fuesse kommen lassen und in einer bewegung mit rechts in den fingerriss, der zur dachkante fuehrt.
jetzt nur noch die fuesse ueber die kante schwingen und das wars!
uebergluecklich seilte ich mich wieder am statikseil ab.

jetzt war das gewitter richtig nah!
mich seilte sich an, als der wind zunahm und blaetter und aeste unter das dach wehten. was fuer eine athmosphaere fuer einen rotpunktversuch!
sehr gelassen kletterte er bis zur dachkante. die bedingungen waren jetzt ploetzlich richtig gut, waehrend der wind zunmahm, blitze in naechtster naehe flashten und der donner und wind eine verstaendigung unmoeglich machten.
wir feuerten ihn aus allen lungen an, als er sich an der dachkante noch einmal kurz konzentrierte: rechte hand auf die kleine leiste....linken fuss....scheisse! der linke fuss war zu weit von seinem koerper entfernt! er liess die fuesse kommen. kurz dachte ich, er wuerde ein ueberkruezdynamo ans horn machen. aber da war die kraft zu ende.
wieder auf die platte abgelassen fing es auch schon wie aus eimern zu regnen an. gut, dass wir ein dach ueber dem kopf hatten! nur der riss im dach muesste mal geflickt werden....aber das ist eine andere geschichte.

2009/05/18

california 2 (el capitan)



we did it! 4 tage habe wir gebraucht, um die NOSE zu klettern. eingentlich sollten es 3 werden. doch viel traffic in der route und unsere anfaengliche unerfahrenheit mit der nachschlepperei (hauling) des haulbags liessen uns dann doch langsamer werden. was jedoch so ziemlich egal war, denn eigentlich geht es ja auch darum, ne gute zeit in der wand zu haben. und die hatten wir!
speedrekorde wie die der HUBERBUAM von 2:38 lassen einen ob der strapazen dann erst richtig staunen.

dabei liesst sich unsere arbeitsverteilung wie die visitenkarte der DREI???

freiklettern und lead: marc
juggen, haulen und techno: armin



damit waren die seillaengen auch verteilt: armin war fuer das great roof und die changing corners zustaendig, ich fuer die stoveleg cracks (aus aktuellem anlass umbenannt in stuffleg cracks) und die pancake flake, die texas flake (ohne chicken bolt!) und eigentlich alles andere, das sich prima freiklettern liess.





und die nose IST eine freikletterroute! leider wie so vieles hier im valley erst auch wegen der vielen pin scars (loecher, die uebrig bleiben, wenn man ueber jahre hinweg eisenhaken rein und wieder rausdengelt)

als wir am fruehen abend den gipfel erreichten, war schon klar, dass der abstieg auf den naechsten und damit den 5. tag verschoben war.



dabei bedeutet der leichteste abstieg mindestens 4 stunden geschleppe ueber steile platten und unwegsames gelaende, 4 abseilstrecken und gebashe durch gullys und wald.



unten angekommen mussten wir erst das auto vom parkplatz am einstieg abholen. waehrend armin sich dazu bereit erklaerte, blieb ich bei unserem gear. gluecklicherweise dauerte es nicht lange und ich wurde von einer picknickenden mexikanerfamilie zu pollo und tortilla und selbstgemachter salsa eingeladen. auch armin bekam noch seinen share ab.



mit noch 2 uebriggebliebenen stuecken pollo machten wir uns dann endlich auf den weg zum camp. dabei kamen wir an einem kletterer vorbei, der gerade unter der last seines haulbags auf der strasse zusammengebrochen war. es war UELI STECK, der gerade mit seiner frau die route GOLDEN GATE komplett onsight gemeistert hatte. wir reichten ihm das huehnchen aus dem auto und fuhren weiter. man kann sich die augen vorstellen, die einer macht, der waehrend des gesamten abstiegs an nichts anderes als ein schoenes stueck fleisch gedacht hat...

mehr bilder von uns gibts auf arminhelbach.de und elcapreport.com (die jungs mit dem orangenen seil...)

2009/05/10

california 1

endlich wieder bloggen! und das ausgerechnet aus dem centrum des universums. jedenfalls ist es das fuer kletterer: das yosemite valley! noch faellt die orientierung hier schwer und das taegliche ranger-dodging laesst einen frueh aufstehen (fuer nichteingeweihte: um das maximale permit fuer eine saison von generoesen 7 tagen zu verlaengern, checkt nur eine person ein. der andere ist dann kwasi illegal und muss vor allem vor 'pinky' fluechten. rangerfrauen nehmens genauer...).

doch vorerst ein paar bilder aus san francisco, wo wir im einzig in frage kommenden hostel GREEN TORTOISE untergekommen sind. der aufenthalt wird einem hier durch verschiedene aktivitaeten wie beer bong contests und masturbation contests versuesst. leider hatten wir zum zeitpunkt des zweitgenannten keine zeit, sondern waren vermutlich auf dem weg, unsere poop tube zu besorgen.



san francisco ist ueberhaupt eine reise wert. wer als kind oder junger erwachsener DIE STRASSEN VON SAN FRANZISKO gesehen hat, der weiss, was einen dort erwartet: strassen, die dazu einladen, endlich mal runter zu heizen wie detective Lt. mike stone.



wer bei california nicht direkt an surfen denkt, der hat als kind nie die beach boys gehoert oder ist extrem wasserscheu. natuerlich habe auch ich die gelegenheit schon genutzt und bin mit brett schwimmen gegangen. dabei hatte ich monsterglueck! supersuesser swell an einem sehr entspannten spot namens LINDA MAR. das dazugehoerige board uns sonstiges equipment leiht man sich direkt am spot im surfshop NOR CAL.
der tag lieferte bei sonnenschein bis leichtem nieselregen saubere glassy wellen, head high bis overhead und mir glueckten einige sehr schoene lefts und rights und ich war mit einem wort: STOKED!
danke pazifik!!!










jetzt, nach einem ausgiebigen fruehstueck in der yosemite lodge kribbelt es mich doch etwas in den fingern fuer einen late start am BIG STONE und einen kleinen testlauf fuer die NOSE am dienstag.

peace!